· between the years · zwischen den Jahren · entre les années ·
Es gibt Dinge, die schmerzen. Es tut für Tage weh. Ich muß zugeben, es hat mir richtig zugesetzt. Beim Sport und in stillen Momenten wie zwischen den Tagen kamen immer wieder Reflexionen. Und plötzlich ist alles klar. Heute ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Der Schmerz ist endlich weg! Ich erinnere mich noch an den Beitrag auf 3sat Sternstunde Philosophie, Anfang Dezember mit der deutschen Philosophin Prof. Dr. phil. Susanne Boshammer … Es geht darin um seelische Wunden, die einem von Mitmenschen zugefügt werden und darum, wie man als Betroffene(r) damit umgeht. Verzeihen? Wann verzeihen? Bzw. warum wir (nicht alles) verzeihen sollten. Was ist eigentlich Verzeihen? Die Philosophin setzt Verzeihen einem sog. Schuldenschnitt gleich. Wenn eine Person um Vergebung bittet, um Verzeihung bittet, dann entschuldigt sie sich, sie will damit die Schuldgefühle loswerden. Oder anders ausgedrückt, Verzeihen ist einer Person die Schuld(-gefühle) nehmen für etwas, für was die Allgemeinheit Sühne oder Strafe vorsehen würde. Im Gegensatz dazu ist Nachsicht haben – fünf Grade sein lassen. Es ist nicht Wert, darüber nachzudenken, sich weiter zu quälen. Und es ist nicht Wert, dieser Person zu verzeihen, denn sie weiß es (aus welchem Grund auch immer) nicht besser. Ich habe mich durchgerungen. Tage. Und JETZT geht es mir endlich wieder gut: Nein, ich kann NICHT verzeihen. Aber ich habe NACHSICHT. Gleichnamiges Buch «Die zweite Chance: Warum wir (nicht alles) verzeihen sollten».