Just drei Tage nach offiziellem Sommerbeginn, der Sommersonnenwende von 21. Juni, geht der Sommer richtig los â es sollen diese Woche mit Hoch ULLA weit ĂŒber dreiĂig Grad erreicht werden, eventuell wird in manchen Regionen die 40°C-Marke geknackt.
Wir haben im Augenblick eine typische Omega-Lage: Hoch ULLA ist zwischen einem Tief bei Portugal und einem Tief beim Balkan eingeklemmt, bleibt somit mehrere Tage stationĂ€r und zapft die  trocken-heiĂe Saharaluft an. Dadurch wird es bei uns von Tag zu Tag heiĂer. Je nachdem, wie viel Sahara-Sand in dieser Luft “geschaufelt” wird und wie stark die Sonne dadurch gefiltert wird, steigt die Temperatur.
Im Vergleich dazu begann im letzten Jahr der Sommeranfang mit eingeknickten Temperaturen; 2017 lagen wir ebenfalls ĂŒber der DreiĂiggradmarke.
Ich liebe die WĂ€rme, die Sonne, den Sommer. Dennoch gibt mir die Entwicklung des Ganzen, nicht das Wetter, sondern das Klima zu denken…
Wo soll das noch hinfĂŒhren? Jetzt haben wir erst Sommeranfang, der eigentliche (Hoch-)Sommer findet in unseren Breitenkreisen eigentlich erst im Juli und August statt. Als ich noch Kind war -das hört sich jetzt komisch an, aber das war so- wuĂte man bei sonnengebrĂ€unten Leuten genau, dass sie aus den Spanien- oder Italienferien kamen, denn bei uns konnte man gar nie diese tiefe BrĂ€une erreichen. Normalerweise schlug das Wetter spĂ€testens nach ein, zwei, drei Tagen Sonne wieder um – so heiĂ wie die letzten Jahre wurde es sowieso nie.
Noch im Juni 1995, vor 24 Jahren, als ich in meiner Wirtschaftswissenschaftlichen Lizentiatsarbeit im Fachgebiet ProzeĂpolitk am Rande (neben ökonomischer Analysen) das Thema «kĂŒnftige Klimaszenarien» streifte, hörte sich das fĂŒr die meisten wie ein nicht wahrhabenwollendes Schreckensgespenst an. Doch nun setzt genau das ein, was Wissenschaftler vor ĂŒber zwanzig Jahren bereits prognostiziert hatten: Der Treibhauseffekt ist inzwischen lĂ€ngst im Gange. Die globalen Auswirkungen, die wir uns vor zwanzig Jahren noch nicht ausmalen konnten, sind bereits RealitĂ€t geworden:
- Erhöhung des Meerespiegels
- Schmelze der Pole und Gletscher
- Zunahme in HÀufigkeit und StÀrke von Klimaextremen
- Hitzewellen
- Ăberschwemmungen
- DĂŒrre & StĂŒrme
- allgemein stÀrkere NiederschlÀge, doch ungleich verteilt.
Anhand komplexer Klimamodelle wuĂte man genau, was da auf uns zukommen wĂŒrde. Genau aus dieser Einsicht heraus wurde bereits am 12. Juni 1992 in Rio de Janeiro von mehr als 150 Staaten die Klimarahmenkonvention unterzeichnet. Und die kleine Schweiz stand bereits vor der vom Bundesrat fĂŒr 1996 geplanten Schweizerischen CO2-Abgabe. Wobei “kleine” in keiner Weise abwertend, sondern gegenteilig gemeint ist, denn den Schweizern war wohl schon damals das AusmaĂ der Konsequenzen bewuĂt und man wollte aktiv dagegen angehen.
[Meine Aufgabe bestand im Ăbrigen darin es, das Instrument der Lenkungsabgabe unter wirtscshaftswissenschaftlichen Aspekten hinsichtlich ökonomischer Auswirkungen und Allokationsproblematiken zu analysieren.]
… dennoch konnte -trotz aller Anstrengungen- der ProzeĂ der KlimaerwĂ€rmung nicht aufgehalten, allerdings mit Sicherheit verlangsamt werden.
Und die Wetteraussichten fĂŒr die nĂ€chsten Tage?
Es bleibt heià und bis Mitte Woche soll die Temperatur am stÀrksten ansteigen:
LaĂt uns den Sommer genieĂen! Das waren
lediglich ein paar Reflexionen ĂŒber das Ganze.
Also Leute, Ihr wiĂt ja, wie immer: VIEL trinken, Sport nur am FRĂHEN Morgen und wenn Ihr kein air conditioning im Office habt, ist HomeOffice angesagt đ
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Obwohl ich im Norden Deutschland aufgewachsen bin, erinnere ich mich ebenfalls nur an einen heiĂen Sommer, anfangs der 70er, aber dafĂŒr an viele frostige Winter. Dass dies alles innerhalb eines halben Menschenlebens nicht mehr gilt, sollte jedem Zweifler zu denken geben. Trotzdem denke ich, dass kein Staat seine Klimaziele erreichen kann, der mit Industrie sein Geld macht. Nach Hoch Ulla geht die WĂ€rme weiter, ohne Regen. Fragt sich nur, wie lange diese Periode andauert. Immerhin freuen sich die Menschen nicht nur ausschlieĂlich, sondern viele machen sich Sorgen um die Natur, und das ist ein gutes Zeichen!
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Ja, Arno,
tu as raison – malheureusement….
Liebe GrĂŒĂe bT!NA
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