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Der Ex-Grüne Oswald Metzger hatte im baden-württember- gischen Wahlkreis Bodensee erneut kandidiert. Doch auch dieser zweite Versuch, ein Direktmandat für den Bundestag zu erhalten, ist gescheitert. Der 53-jährige Haushaltexperte unterlag bei der Nominierung in Überlingen für den Wahlkreis Bodensee am späten Freitagabend in einer Kampfabstimmung dem langjährigen Bürgermeister der Gemeinde Herdwangen-Schönach, Lothar Riebsamen. Das Ergebnis war knapp aber eindeutig: Riebsamen erhielt 52 Prozent der Stimmen, Metzger bekam 48,1 Prozent. …………………………………………….

Der Startschuss für die Suche nach einem neuen Start begann für Metzger, als er im November letzten Jahres in einem Interview derbe und beleidigende Aussprüche gegenüber Sozialhifeempfänger äußerte. Sein Parteiaustritt nach 20-jähriger Mitgliedschaft bei den Grünen war unvermeidlich. Im April 2008 trat er bei der CDU im baden-württembergischen Biberach als neues Mitglied ein.
Im Juli entschieden sich knapp 1000 CDU-Delegierte des Wahlkreises Biberach in der Nacht gegen den Finanzexperten. Nachdem Metzger seine anderen drei Gegenkandidaten in zwei vorangegangen Wahlgängen hinter sich gelassen hatte, scheiterte er am Biberacher Kreisvorsitzenden Josef Rief. Dieser vereinte 552 Stimmen (58,1 Prozent) auf sich; für Metzger stimmten 398 Delegierte (41,9 Prozent).

Die jetzige Niederlage kommentierte der Politikprofi laut Stern folgendermaßen: “Das seien vermutlich die Delegierten badischer Herkunft im neuen Bodensee-Wahlkreis gewesen, die ihn als geborenen Württemberger verhindert hätten.” Doch dass der Regionalismus-Streit der “Badenser” mit den “Sauschwaben” in Baden-Württemberg eine reale politische Rolle gespielt hat, das ist mindestens 50 Jahre her.

Ein Aufgeben kommt für den Querdenker Metzger jedoch nicht in Frage. Kurz nach seiner Niederlage erklärte er, „man soll nie nie sagen“. Ob es einen dritten Anlauf für ein Bundesmandat geben wird, dazu wollte sich Metzger nicht äußern.